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Wolfgang Leonhard

(16.4.1921 – 17.8.2014)

Er starb im Alter von 93 Jahren in Daun (Eifel)

leonhardSein bekanntestes Werk „Die Revolution entlässt ihre Kinder“ erschien 1955. Es gilt als Klassiker der politischen Literatur in Deutschland und wurde in viele Sprachen übersetzt. Der bewegende authentische Bericht beschreibt, wie Leonhard vom begeisterten Kommunisten zum Sowjetkritiker wurde und begründet ausführlich seine Abkehr vom Stalinismus.

Geboren wurde er als Wladimir Leonhard in Wien, seine Mutter Susanne war eine begeisterte Kommunistin, die mit dem Sohn in die Sowjetunion emigrierte. „Wir hatten ein umgekehrtes Generationenverhältnis“, sagte Wolfgang Leonhard in einem Interview, „meine Mutter war linker als ich.“

Leonhard war aktiv an der Gründung der DDR beteiligt und kannte deren führende Repräsentanten fast alle persönlich: „Ein Staat, der sich ‚demokratisch’ nannte und in Wahrheit eine bürokratische Diktatur vor Moskaus Gnaden war“, schrieb er später in seinem Buch „Meine Geschichte der DDR“.

Der anerkannte Historiker und Kommunismus-Experte hat zahlreiche Bücher publiziert. Über 20 Jahre lehrte an der Elite-Universität Yale (Connecticut, USA). Seit den 60er Jahren lebte Leonhard in Manderscheid in der Eifel. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und Mitglied des deutschen PEN-Zentrums war in zweiter Ehe mit der Publizistin und Politikerin Elke Leonhard verheiratet.